528:0 Ach wie flüchtig, ach wie nichtig Ö
528:1 Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Leben! Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet!
528:2 Ach wie nichtig, ach wie flüchtig sind der Menschen Tage! Wie ein Strom beginnt zu rinnen und mit Laufen nicht hält innen, so fährt unsre Zeit von hinnen.
528:3 Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Freude! Wie sich wechseln Stund und Zeiten, Licht und Dunkel, Fried und Streiten, so sind unsre Fröhlichkeiten.
528:4 Ach wie nichtig, ach wie flüchtig ist der Menschen Schöne! Wie ein Blümlein bald vergehet, wenn ein rauhes Lüftlein wehet, so ist unsre Schöne, sehet!
528:5 Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Glücke! Wie sich eine Kugel drehet, die bald da, bald dorten stehet, so ist unser Glücke, sehet!
528:6 Ach wie nichtig, ach wie flüchtig sind der Menschen Schätze! Es kann Glut und Flut entstehen, dadurch, eh wir uns versehen, alles muss zu Trümmern gehen.
528:7 Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Prangen! Der in Purpur hoch vermessen ist als wie ein Gott gesessen, dessen wird im Tod vergessen.
528:8 Ach wie nichtig, ach wie flüchtig sind der Menschen Sachen! Alles, alles, was wir sehen, das muss fallen und vergehen. Wer Gott fürcht', wird ewig stehen.